Orchestral Tools Drones

Sample Library der besonderen Art

Autor: Peter Kaminski

artwork

Wir haben schon einige Bibliotheken von Orchestral Tools vorgestellt wie Berlin Orchestra, Miroire und Benjamin Wallfisch Strings. Das Angebot bei Orchestral Tools ist umfangreich und bietet auch viele Bibliotheken speziell für den Bereich Filmmusik und Musik für Gaming etc. Mit Drones by Alexander Hacke bietet man eine Library, die nun genau für dieses Anwendungssegment geeignet erscheint.

Voraussetzungen und Installation

Der SINE Player ist die Player-Software von Orchestral Tools und auch die Installation und auch der Kauf lässt sich über den Player abwickeln.

09

Der Player steht sowohl für macOS (ab Version 10.13) als auch für Windows-Betriebssysteme (ab Windows 10) zur Verfügung. Über den SINE Player erfolgt auch die Lizenzierung für den jeweiligen Rechner. Es stehen VST, VST3 und AAX sowie AU (nur macOS) Plug-Ins bereit und zudem gibt es auch eine Stand-Alone-Version, die immer Standard-mäßig mit installiert wird.

01

Das Downloading der 103 Sample-Dateien dauerte in unserem Test ca. 1,5 Stunden. Der Umfang beträgt ca. 159 Gigabyte.

Konzept

Alexander Hacke ist nicht nur durch die Einstürzenden Neubauten bekannt, sondern auch im Bereich der Filmmusik tätig.

ahacke

Die Aufnahmen zu Drones wurden in der Scoring Stage der Berliner Teldex-Studio aufgenommen. Als Instrumente kommen hier verschiedenste zum Einsatz, die dann auch zum Teil unkonventionell zum Schwingen gebracht werden wie zum Beispiel mit E-Bows.

ebow

Handhabung

Auch wenn wir den SINE Player schon in den anderen Tests vorgestellt haben, hier noch einmal ein kurzer Überblick.

05

Durch Auswahl eines Instrumentes lassen sich die einzelnen Bibliotheksbestandteile anzeigen.

00

Einzelne Komponenten können durch Doppelklick als Artikulationen geladen werden. 

07

Jeder geladenen Artikulation kann auch ein anderer MIDI-Kanal zugewiesen werden.  Zudem ist eine Zuweisung über Keyboard-Bereiche und anderer Parameter möglich.

10

11

Im unteren Bereich des Players lassen sich noch verschiedene Parameter einstellen wie Lautstärke, Dynamikverhalten sowie auch eine aufgeprägte Amplituden-Hüllkurve.

08

Über den Options-Reiter lassen sich noch MIDI-Controller zuweisen (s. Abb. oben).

06

Über den Mixer-Reiter kann der Anwender einzelnen Mikrofone noch im Pegel anpassen. Das einmal ein kurzer Überblick über den SINE Player.,

Praxis

Der SINE Player ist einfach und flexibel in der Handhabung und erfordert eigentlich für den Erfahrenen Anwender keiner weiteren Erklärung.

paying

Aufgenommen wurden von Alexander Hacke diverse Instrumente wie Flügel, akustische und elektrische Gitarren und 4 und 6-saitiger Bass, Kontrabass, Cello, Hurdy Gurdy, Synthesizer, Chöre und vieles andere mit mehreren Mikrofonen um die Schallquelle herum. Bei den E-Gitarren und Bässen kommen mehrere Amps (2 Marshall, 2 Fender und ein Ampeg Badss-Amp) zum Einsatz, die im Kreis, bzw. als Pentagramm angeordnet und waren.

15

Die Bibliothek ist in sieben verschiedenen Sektionen aufgeteilt, die immer (bis auf Drone Tools) zwischen 11 bis 15 Artikulationen enthalten. Klanglich nimmt man die eigentlichen Instrumente kaum noch wahr, denn diese sind häufig verfremdet und mit Effekten, wie Distortion oder Modulationen, versehen. Die Artikulationen lassen sich sehr gut Layern (zum Beispiel ein Bass-Sound mit einem helleren Sound in höheren Lagen) und auch Polyphon spielen. Ergänzt wurde die Bibliothek im Februar 2024 durch die 33 Arkanum Patches, die auch wieder in drei Teilbereiche geordnet sind. Diese Sub-Library ist von besonders "dunklen" Sounds geprägt.

Die Drones sind wie gemacht für Filmmusik und Gaming-Sound. Die Drones-Bibliothek hat, so möchte ich das mal ausdrücken, sehr viel und sehr unterschiedlichen Charakter und sind abseits der üblichen Filmmusik-Klänge, die meistens mehr in Richtung Epic-Orchester-Sound gehen. Ich muss sagen, dass ich selber sehr viel Zeit damit verbracht habe die Sounds auszuprobieren und in ein musikalischen Kontext zu setzen, weil es auch einfach Spaß macht mit der Library zu arbeiten und auch Sounds zu layern und das auch mit Sounds außerhalb des SINE Players wie zum Beispiels mit Synthis und Orchester- oder Streicher-Sounds.

Fazit

Der Preis für die Bibliothek liegt in Deutschland bei ca. 225 Euro und man kann diese direkt über die Web-Site des Herstellers, bzw. über ein In-App-Kauf über den Reiter "Store" in dem Sine-Player. Auch wenn der Preis hoch erscheint so lohnt es sich für Komponisten und Musiker aus dem Genre Filmmusik und Gaming-Music sowie Sound-Design, weil die Bibliothek klanglich abseits des üblichen positioniert ist.

www.orchestraltools.com