Zoom F-Control FRC-8
Remote Control für Zoom F4, F6 und F8/F8n Recorder
Autor und Fotos: Peter Kaminski
Seit März 2017 bietet Zoom für die den mobilen Recorder F8, F8n sowie den F4 und auch den F6 eine USB-Fernsteuerung an. Die Remote ist funktionell, bzw. von der Art der Bedienoberfläche her wie ein Mischpult aufgebaut. Die Maße der FRC-8 betragen 245 x 181 x 47 mm und das Gewicht beträgt 980 Gramm.
Anschlüsse
Auf der Rückseite (s. Abb. oben) befinden sich ein vierpolige Hirose-Buchse (Typ HR10A-7R 4-Pin) für eine externe Gleichspannungsversorgung (9 bis 16 Volt). Neben dieser externen Gleichspannungsversorgung über den Hirose-Anschluss ist auch eine Speisung über USB möglich. Der F4 bietet diese Möglichkeit, der F8 jedoch nicht. Weiter ist auch ein Batteriebetrieb vorgesehen. Auf der Rückseite ist ein Batteriefach zugänglich, dass vier Alkaline- oder Lithium-Batterien oder NiMH-Akkus der Größe AA aufnimmt.
Weitere Anschlüsse sind zwei USB-Ports - einmal für die Verbindung zum Recorder und eine weitere für den Anschluss einer USB-Tastatur - sowie eine 6,3-mm-Klinkenbuchse für die Verbindung zum Recorder-Kopfhöreranschluss. Der Kopfhörer selbst wird dann vorne an dem FRC-8 Pultgehäuse angeschlossen (s. Abb. unten).
Das USB-Kabel sowie das Kabel für den Kopfhöreranschluss werden mitgeliefert. Neben der DC-Buchse befindet sich noch eine Möglichkeit zur Sicherung mittels Kensington Secure Lock.
Bedienoberfläche
Die Bedienoberfläche bietet acht Kanalzüge sowie ein Master-Kanalzug mit 60-mm-Fader. In den Kanalzügen befinden sich je ein Bargraf-Pegelmeter (12 LEDs), Taster für Kanal Play/Record (je nach Betriebsart) mit integrierter zweifarbiger LED sowie ein Taster für PFL-Funktion und den Kanaldrehgeber für Gain oder Panorama. Welche Funktion er bei der F-Control übernimmt wird mit einem Taster im Summenkanalzug bestimmt. Über zwei LEDs wird die angewählte Funktion signalisiert.
Im Summen-Kanalzug kann man über einen Taster auswählen, welcher Summen-Ausgangspegel beeinflusst, bzw. im Stereobargraf angezeigt wird (LR, Main oder Sub). Der ausgewählte wird über eine von drei LED signalisiert.
Ganz rechts befinden sich die mehrere Taster und zwei Drehgeber. Ganz oben ein Einschalter sowie drei LEDs für die Batteriestatusanzeige.
Besonders interessant sind die drei mal drei Funktionstaster. So lassen sich drei Funktionen über das Recoder-Menü auf den Tastern USER 1 bis USER 3 zuordnen. Weiter gibt es Tasten für Hochzählen der Szenennummer, Szenenname, Eingabe einer Notiz und des Tracknamen sowie Verschieben des Tracks in den False-Ordner, falls die Aufnahme missglückt ist und noch eine Taste zum Öffnen des Timecode-Dialogs.
Über den Menü-Taster gelangt man ins Menü und die Einstellungen lassen sich dann mit dem Drehgeber, der auch eine Drucktastenfunktion hat, wie man das vom Recorder her kennt, vornehmen. Darunter befinden sich die üblichen Start/Stopp/Record-Tasten sowie Vor-/Rückspul-Tasten. Ganz unten ist noch ein Drehgeber für die Kopfhörerlautstärke zu finden.
Einstellungen
Nun zu den Einstellungen, die man am Recorder vornehmen kann. Wichtig ist, dass als erstes die F-Control angeschlossen und eingeschaltet ist. Dann sieht man nach dem Start des Recorders im Menü "USB" den Unterpunkt "FRC-8". Nach Anwahl des Menüpunktes geht das FRC-8 Menü auf (s. Abb. unten).
Über den ersten Menüpunkt kann man eine Verbindung zur F-Control initiieren. Wenn die Verbindung hergestellt ist erscheinen weitere Menüpunkte (s. Abb. unten).
Hier lassen sich auch die drei User-Tasten verschiedenen Funktionen zuordnen (s. Abb. unten).
Zurzeit gibt es folgende Zuordnungen: Slate-Mikrofon, Slate Tone, Marker setzen (während Aufnahme und auch der Wiedergabe), öffne Trim-Link-Dialog, Tastensperre (Key Hold Target), lösche Meter-Clips und Wiedergabeschleife des aktuellen Takes. Ab Werk sind die drei User-Tastenden den Funktionen Slate Tone ausgeben, Marker setzen und Meter-Clip-Indikator zurücksetzen, zugewiesen.
Über den nächsten Menüpunkt kann man die Verwaltung der Spannungsversorgung der F-Control vornehmen. Dies geht so umfangreich wie auch beim Recorder. Auch Batterie/Akkutyp lässt sich bestimmen und die Nominal- sowie Shutdown-Spannung individuell festlegen.
Weiter lässt sich der Tastatur-Layout der angeschlossenen USB-Tastatur einstellen und die Helligkeit der LEDs der F-Remote justieren.
Praxis
Die erforderliche Firmware für den Zoom F8 ist die Version 3.0 aber mit dem Firmware-Update 3.1 wurden Fehler in Zusammenhang mit einer an dem FRC-1 angeschlossenen Tastatur behoben. Gleiches gilt für den F4, wo diese mit dem Firmware-Update 1.2 behoben sind. Wir haben die FRC-1 mit dem F4 sowie dem F8 und den genannten Firmware-Updates getestet.
Sehr gut ist, dass die Umschaltung der Funktion des Kanal-Drehgebers TRIM/PAN nur die F-Control beeinflusst. Hat man die Einstellung des Kanal-Drehgebers am F8 z. B. auf Gain gesetzt, so bleibt dies erhalten. Der Vorteil dabei ist, dass man so z. B. Input Gain über die Regler am F8 und Panorama über die Regler der F-Control einstellen kann.
Schade ist, dass zurzeit bei der F-Control Firmware 1.2 lediglich US oder japanisches Tastaturlayout anwählbar sind. Schön wäre es wenn zumindest noch ein Layout für Zentraleuropa oder sogar eines für Deutsch mit getauschten Y- und Z-Tasten geben würde und Umlautunterstützung wäre auch nicht schlecht. Aber das ist schon ein Luxusproblem denn es ist natürlich schon ein riesen Vorteil die Spurnamen und Notizen etc. per Tastatur eingeben zu können, statt über den Drehgeber, was doch sehr müßig ist.
Die Bedienung ist bis auf diesen kleinen Punkt wirklich sehr gut gelöst. Die F-Control ist unter anderem wegen dem Metallgehäuses robust und die Bedienelemente und auch die Fader sind hochwertig. Besonders gegenüber der Bedienung über die Frontelemente des Zoom F8 bietet die F-Control doch in der Handhabung einen großen Komfort und erlaubt schnellstes Eingreifen in Pegel und Track-Anwahl. Ich persönlich habe mich besonders über die Möglichkeit gefreut den Slate-Tone und das Slate-Mikrofon per User-Tasten aufzurufen.
Die Laufzeit im Batterie/Akku-Betrieb reicht für einen Drehtag. Selbst mit normalen Alkaline-Batterien sind es deutlich über acht Stunden Dauerbetrieb und mit Lithium-Batterien über 16 Stunden ohne angeschlossenes Keyboard. NiMH-Akkus liegen je nach Kapazität dazwischen. Je nach der Stromaufnahme eines angeschlossenen USB-Keyboards kann sich die Betriebszeit etwas verkürzen.
Fazit
Der Preis der FRC-8 liegt bei ca. 400 Euro und das ist die F-Control auch wert, den Verarbeitung und Handhabung sind ausgesprochen positiv zu beurteilen. Die F-Control FRC-8 bietet ein extrem gutes Preis/Leistungsverhältnis und sie ist eine echte Bereicherung, besonders in Zusammenhang mit dem F8, wo die Bedienelemente auf Grund der Gerätekompaktheit doch alle eng bei einander liegen. In Zusammenhang mit der F-Control FRC-8 wird die Funktionalität und Handhabung nochmal deutlich verbessert. Wir nutzen ja für unsere Videoaufnahmen und Tests auch immer wieder den F8 und die F-Control FRC-8 möchte ich nicht mehr missen.