Radial Engineering Q4 State Variable Parametric EQ

Autor und Fotos: Peter Kaminski

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Wir haben ja schon den Q3 Induction Coil Equalizer bei proaudio.de vorgestellt. Mit dem Q4 bietet Radial auch einen parametrischen Equalizer, den wir nun in diesem Test vorstellen möchten.

Technik und Konzept

Auch der Q4 ist ein einem API-500-kompatiblen Modul mit Standardbreite untergebracht und unterstützt auch den Omniport (unsymmetrischer Ein- und Ausgang) der Radial Workhorse Lunchbox.

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Das Gehäuse ist wie bei der Radial 500er-Serie üblich ausgeführt. Man sieht bei einem Blick auf die Platine, dass ausschließlich diskrete Bauelemente verwendet werden, also keine integrierte Operationsverstärker o.ä. Der Q4 ist mit Class-A Verstärkerstufen aufgebaut.

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Der maximale Eingangspegel des Q4 beträgt 21 dBu, der maximale Ausgangspegel 18 dBu. Mit aktivem Equalizer ist der Dynamikumfang größer 95 dB. Bei Mittelstellung der Filter-Gains m,acht der Q4 eine Verstärkung von 4,8 dB. Die Eingangsimpedanz liegt bei 20 kOhm und die Ausgangsimpedanz bei 150 Ohm. Ein- und Ausgänge sind symmetrisch ausgeführt. Die Stromaufnahme beträgt 80 mA.

Bedienung

Der Q4 bietet vier Frequenzbänder und zwar ein Low- (100 Hz) und High-Band (10 kHz) als Shelving-Filter ausgeführt, sowie zwei vollparametrische Mitten mit einstellbaren Filterfrequenzen im Bereich 300 Hz bis 2,4 kHz, bzw. 1 kHz bis 8 kHz.

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Vollparametrisch muss man etwas in Anführungszeichen setzen, da lediglich zwei Gütenwerte (Q) pro Filter selektierbar sind, die über einen Druckschalter angewählt werden. Die maximale Verstärkung pro Filterband beträgt +/-12 dB.

Mit einem Schalter ganz unten auf der Frontplatte, lässt sich der Equalizer in den Signalweg rein und raus schalten (Bypass). Der eingeschaltete Zustand wird über eine grüne LED signalisiert.

Praxis

Der Q4 ist zwar vom Konzept her ein typischer parametrischer Equalizer aber kein rein analytisches sondern auch ein klanglich sehr musikalisches Werkzeug aber trotzdem sehr universell einsetzbar. Nicht nur Einzelinstrumente und Gesang und Sprache, auch Instrumentengruppen und Summen lassen sich sehr feinfühlig bearbeiten.

Auffällig ist bei den Verstärkungseinstellung, dass im letzten Teil des positiven und negativen Regelbereich der empfundene Gain etwas überproportional zunimmt. Das ermöglicht im Bereich um die Mitte auch eine gute Einstellung kleinerer Gain-Werte. In den meisten Fällen zur Klangbearbeitung wird man eher die geringere Filtergüte nutzen. Die hohe Filtergüte lässt sich aber sehr gut verwenden, um eine Frequenz einzustellen, z. B. um eine bestimmte Signalkomponente anzuheben oder abzuschwächen. 

Fazit

Preis des Radial Q4 liegt bei ca. 800 Euro.

www.radialeng.com
www.di-boxen.de