Lehmann Audio StudioCube
Autor u. Fotos: Peter Kaminski
Norbert Lehmann beschäftigt sich schon lange mit der Entwicklung und Fertigung von Kopfhörerverstärkern. Neben dem Linear Pro gibt es mit dem StudioCube auch einen kleinen Bruder für den Einsatz im professionellen Bereich. Lehmann bietet ja auch Produkte für den HiFi-Sektor an.
Der StudioCube (130 * 43 * 132 mm, 0,88 kg ohne Netzteil) bietet auf der Frontplatte zwei parallele Kopfhörerausgänge (6,3-mm-Klinkenbuchsen), je eine Indikator-LED für Betriebsbereitschaft, Eingangssignal (leuchtet ab -30 dBu) und für Übersteuerung (Overload leichtet ab +15 dBu, also ab 7 dB unter Maximaleingangspegel) sowie ein stufenlosen Drehregler für den Ausgangspegel sowie daneben einen Mono-Kippschalter.
Auf der Rückseite befinden sich zwei Eingänge (XLR, elektronisch symmetriert) sowie zwei Ausgänge (6,3-mm-Stereoklinke) zum Durchschleifen für Kaskadierung mehrerer Kopfhörerverstärker sowie der Anschluss für die 24-Volt-Spannungsversorgung. Betrieben wird der StudioCube mit einem mitgeliefertem, externen Steckernetzteil. Die Eingangsimpedanz beträgt 22 kOhm und der maximale Eingangspegel kann +22 dBu betragen.
Der Übertragungsbereich beträgt 10 Hz bis 40 kHz und die Übersprechdämpfung ist größer als 30 dB (@ 10 kHz). Die Gain-Differenz zwischen den beiden Kanälen ist bei Maximalpegel kleiner als 0,3 dB. Die Ausgangsleistung beträgt 200 mW an 33 Ohm. Die Nominalausgangsimpedanz gibt der Hersteller mit 5 Ohm an. Der Rauschabstand liegt bei 6-dB-Gain bei -90 dBU.
Im Gerät lassen sich über Jumper noch einige Einstellungen vornehmen, wie z. B. eine Verstärkung von +6 dB und eine Masse-Aufschaltung (Audiomasse an Gehäusemasse).
Praxis
Zunächst einmal zur Aufstellung des Gerätes. geliefert wird er mit drei Gummifüßen für eine Tischaufstellung. Im Boden befinden sich aber auch noch vier M3-Gewindebohrungen für eine Verschraubung. Des weiteren wird als Option eine Bügelhalterung für die Befestigung auf einem Mikrofonstativ mit Standard 3/8"-Gewinde angeboten. Soweit also schon einmal sehr praxisgerecht.
Was die Bedienung angeht gibt es zwei Anmerkungen. Ein kleiner Makel sind die fehlenden Beschriftung der Ein- und Ausgänge auf der Rückseite. Eine Auffälligkeit ist, dass bei der Monoschaltung kein Monosignal gebildet wird sondern der linke Eingangskanal auf beide Ausgänge geschaltet wird. Dies ist auch in der Bedienungsanleitung so beschrieben. Schade ist, dass man nicht einen weiteren Schalter eingebaut hat, um die Quelle für das Monoausgangssignal dem Anwender zu überlassen, also im Monobetrieb Kanal link oder rechts sowie Summenbildung beider Eingangskanäle.
Der StudioCube bietet durch die Verstärkungsmöglichkeit von +6 dB mehr als genügend Ausgangspegel. Durch den hohen Maximaleingangspegel von +22 dBU ist eine hohe Pegelfestigkeit gewährleistet.
Klanglich ist der StudioCube als sehr gut für diese Preisklasse einzustufen. Auffallend ist die wirklich überzeugende Basswiedergabe, bei Verwendung eines entsprechenden Hörers. Klanglichbeschreiben würde ich den StudioCube mit Neutral mit einer Nuance eines warmen Sound beschreiben. Gegenüber den meisten eingebauten Kopfhörerverstärkern in Studioprodukten auf jeden Fall eine deutlich bessere Qualität.
Fazit
Der Preis des kompakten StudioCube ist mit deutlich unter 400 Euro auf jeden Fall gerechtfertigt. Seine Stärken hat der StudioCube im Bereich des Recordings, also z. B. als Kopfhörerverstärker für Musiker, was durch die Stativ-Befestigungsmöglichkeit und dem Klang unterstrichen wird. Die Bügelhalterung kostet übrigens knapp über 20 Euro.