KRK Rokit RP10-3 G2
Autor und Fotos: Peter Kaminski
Die Rokit-Serie des Lautsprecherherstellers KRK besteht zurzeit aus vier verschiedenen Modellen und zwar die Zweiwege-Aktivmonitore RP5 G2 (5" Basstreiber), RP6 G2 (6" Basstreiber) und RP8 G2 (8" Basstreiber) sowie den Dreiwege-Aktivmonitor RP10-3 G2, den wir hier vorstellen möchten.
Konzept
Das Gehäuse ist ganz klassisch aus Holz (MDF) und als Bassreflexsystem konstruiert (Öffnung unter dem Basstreiber). Seitenkanten und besonders die Front ist abgerundet. Unter dem Gehäuseboden ist eine dünne Gummimatte als Verrutschschutz aufgebracht. Der optimale Hörabstand wird von KRK mit 1 bis 4 Meter angegeben. Die Box lässt sich sowohl vertikal als auch horizontal betreiben. Wenn man die sechs Schrauben auf der Front löst lässt sich das Mitten/Hochtonsystem um 90 Grad drehen und die beiden Treiber liegen dann im horizontalen Betrieb übereinandern. Dies garantiert auch ein optimales Hören bei kürzerem Hörabstand.
Die auffällig gelben Membranen des 10-Zoll-Basstreiber und der 4-Zoll-Mittentreiber sind aus Aramidfaser-Verbundwerkstoff. Aramid kommt unter anderem bei schusssicheren Westen zum Einsatz und ist als Verbundwerkstoff im modernen Flugzeugbau wegen seiner Festigkeit bei sehr geringem Gewicht beliebt. Der 1-Zoll-Softdome-Hochtöner mit Textilmembran ist wie der Mittentreiber mit einem Waveguide akustisch an die Umgebung angepasst. Alle drei Treiber sind symmetrisch im Gehäuse übereinander angeordnet. Der Frequenzgang wird vom Hersteller mit 31 Hz bis 20 kHz (+/-1,5 dB) angegeben. Die Übergangsfrequenzen des internen Allpassfilters für die drei Wege sind bei 350 Hz sowie 3,5 kHz.
Die drei Verstärker für die Wege sind AB-Klasse-Verstärker. Für Hochton und Mittenbereich werden maximal 30 Watt und für den Bass 80 Watt Leistung bereitgestellt, die für einen maximalen Schalldruck von 113 dB SPL sorgen. Der Lautsprecher besitzt übrigens sowohl eine Thermische-Schutzschaltung als auch ein Limiter für Schutz vor Clipping/Overload.
Anschlüsse und Bedienung
Werfen wir nun einen Blick auf die Geräterückseite. Die Netzspannung lässt sich zwischen 100 ... 120, bzw. 220 ... 240 Volt (50 ... 60 Hz) über einen verdeckten Schalter umschalten. Neben der Kaltgerätedose befindet sich auch der Netzschalter. Wenn der Lautsprecher eingeschaltet ist wird dies durch das leuchtende KRK-Logo auf der Frontseite signalisiert.
Es stehen drei analoge Audioeingänge zur Verfügung und zwar ein unsymmetrischer RCA/Cinch sowie eine 6,3-mm-Stereoklinke und eine XLR-Buchse, beide symmetriert. Die Eingangimpedanz ist mit 10 kOhm angegeben. Die Empfindlichkeit, bzw. der Gain Range lässt sich über den Volume-Regler (mit Rasterung) im Bereich von -30 dB bis +6 dB einstellen. Um den Lautsprecher akustisch an die Gegebenheiten anpassen zu können lassen sich LF- (unter 500 Hz) und HF-Pegel (über ca. 3 kHz) anpassen und zwar in vier Stufen um je -2, -1, 0 oder +1 dB (siehe auch Grafik unten).
Praxis
Die Verarbeitung des Chassis ist sehr gut. Bei der Größe lässt sich die Box auch noch gut auf einem Ständer aufstellen. nach der Inbetriebnahme haben wir mit den HF- und LF-Reglern die Box angepasst. Bei der Neutralstellung klingt sie schon sehr gut. Je nach Akustik und Geschmack könnte eine Dämpfung der Höhen um 1 dB und eine Anhebung der Bässe ggf. um 1 dB sinnvoll sein. Der Regelbereich reicht auf jeden Fall aus, sich an verschiedene akustsische Situationen anzupassen.
Den Klang kann man als sehr ehrlich bezeichnen denn die Box überzeichnet auf keinen Fall und es gibt auch keine bervorzugten Musikstile für den Lautsprecher - ein typischer Midfield Allrounder. In einem mir gut bekanntem Stück viel mir sofort auf, dass an einer Stelle, wo die Aufnahme sehr leicht anzerrt, dies war auf der RP10-3 G2 sofort deutlich wahrzunehmen, was die Ehrlichkeit - wenn man das so nennen will, unterstreicht. Die Membranen nicht zu weich aufgehängt und durch die Aramid-Membranen in Verbindung mit den eingesetzten Treibern ist auch die Transienten-Wiedergabe sehr gut. Für normale Recording/Studiosituationen ist ein Subwoofer nicht unbedingt erforderlich, da die PR10-3 G2 relativ weit nach unten geht. Ab 30 Hz setzt dann ein Sub-Bass-Filter ein. Insgesamt ein sehr ausgewogener Klang ohne negative Auffälligkeiten.
Fazit
Eine KRK Rokit RP10-3 G2 liegt unter 600 Euro. Was das Preis/Leistungsverhältnis angeht kann man nur eines sagen: ein Hammerpreis. Wer also um die 1.200 Euro für ein Paar Midfield-Monitore kalkuliert der kommt um die RP10-3 G2 einfach nicht herum. Bei dem Preis bietet sich natürlich auch der Einsatz der RP10-3 G2 als Surround-Setup an. Besondere Einsatzschwerpunkte konnten nicht festgestellt werden. Ein Allround-Mid-Field-Studiomonitor der sich von der Post-Production bis hin zu mittleren Recording-Studios einsetzen lässt und sowohl gute Verarbeitung als auch ein für den Preis wirklich überraschend guten Sound bietet.
Technische Daten
Abmessungen (H x B x T): 540 x 325 x 365 mm
Gewicht: 21 kg
Eingangsimpedanz: 10 kOhm
Ausgangsleistung: Tieftöner: 80 W, Mitten 30 W, Hochtöner 30W
Max. Schalldruck: 113 dB SPL
Frequenzgang: 31 Hz ... 20 kHz (+/- 1,5 dB)