Opus Award 2023 bei der Prolight + Sound
Kerstin Horaczek; Foto: Jochen Günther
Dachte man, dass sich nach den weltweiten Öffnungen die Situation für die Branche schnell bessern würde, stoppten rasch steigende Energiepreise und die angespannte Situation in Europa viele Künstler und Projekte erneut. Dazu gab es einen regelrechten Ticketstau durch die pandemiebedingte Verschiebung vieler Veranstaltungen. „Es gilt mehr denn je, unsere Branche zu unterstützen. Der ‚Opus – Deutscher Bühnenpreis‘ rückt ins Rampenlicht, was die vielen kreativen Köpfe, die hinter den Bühnenerlebnissen stehen, erschaffen – auch unter erschwerten Bedingungen. Vor diesem Hintergrund ist der Opus 2023 eine feierliche Würdigung für die Schaffens- und Innovationskraft, aber auch für den Mut und das Durchhalten aller Beteiligten in der aktuellen Situation“, betont Mira Wölfel, Leiterin der Prolight + Sound.
Bereits seit 2002 prämiert der Opus herausragende Persönlichkeiten und Projekte. Im Fokus steht die technische Umsetzung von Theater- und Musical-Inszenierungen, Konzerten und Tourneen sowie Corporate Events. Der Opus wird jährlich im Rahmen der Prolight + Sound verliehen, der Leitmesse für Veranstaltungs-, Bühnen- und Medientechnik. Initiatoren des Ehrenpreises sind der VPLT (Verband der Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.), der EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V.) sowie die Messe Frankfurt. Eine Fachjury, bestehend aus Verbandsmitgliedern, Vertretern der Messe Frankfurt sowie weiterer Branchenexperten, wählt unter den Einreichungen die Siegerprojekte aus.
2022 ging der Preis an das Projekt „Dionysos Stadt Open Air“. Die umjubelte und vielfach ausgezeichnete Inszenierung der Münchner Kammerspiele von Regisseur Christopher Rüping begeisterte in einer extra für das spektakuläre Freilicht-Logentheater „Sommerbau“ angepassten Version, initiiert und produziert vom Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm. Die Produktion stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass Kunst- und Kulturerlebnisse auch in Zeiten harter Restriktionen umsetzbar sind. Erstmals vergab die Jury zudem den neu gegründeten Sonderpreis „Opus AVantgarde“. Dieser prämiert Arbeiten abseits der klassischen Bühnendarbietung, die aktuelle technologische oder inszenatorische Trends auf zukunftsweisende Art abbilden. Der Award zeichnete die Produktion „Woodkid @ ZDF Magazin Royale“ aus. Mittels komplexer Fotogrammetrie-Prozesse gelang es im Rahmen des Projekts, eine Augmented-Reality-Version des französischen Musikers für einen gemeinsamen Auftritt mit dem RTO-Ehrenfeld im Studio erscheinen zu lassen.