Barfuß am LE1500: Martin Audio und Allen & Heath

Auf Tour mit AnnenMayKantereit

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Im Zuge der letzten Hallentour der Kölner Band AnnenMayKantereit hatte Audio-Technica die Gelegenheit mit Sänger Henning May, Monitortechniker Martin „Malle“ Beßler und PA-Systemtechniker Roman Herbert über die dort verwendeten Produkte von Martin Audio und Allen & Heath zu sprechen.

An der Monitorposition setzt Tontechniker Beßler seit den letzten beiden Hallentouren auf Allen & Heath. Per analogem Splitter werden die knapp 64 Eingangskanäle an FOH und Monitor verteilt. Ein Allen & Heath DM48 Mixrack, an dessen DX-Ports redundant zwei Allen & Heath DX168 Expander angeschlossen sind, ist Beßlers Wahl. Die In-Ear- und Wedgemixe der Band und der Gastmusiker mischt Beßler auf einem Allen & Heath C2500 Surface. Als Sidecar nutzt er zudem einen Allen & Heath IP8 Controller auf dem er DCA-Gruppen, Effekt-Returns und Kommunikationskanäle als Schnellzugriff abgelegt hat. „Neben den Inputs auf der Bühne kommen auch eine Menge Kanäle an Kommunikation zusammen, die ich alle im Pult verwalte“, erklärt Beßler. „Auch einen Havarie-FOH-Mix habe ich auf der Konsole angelegt. Insgesamt liege ich bei knapp über 100 Input-Kanälen und über 20 Mixen. Für die dLive ist das alles aber überhaupt kein Problem“.

Über eine Waves V3-Erweiterungskarte nutzt Beßler externe Plugins. „Die internen Plugins der dLive sind schon super“, erklärt er, „Ich nutze extern daher eigentlich hauptsächlich den S1 Stereo Imager von Waves, um meinen In-Ear-Mixen ein bisschen mehr räumliche Breite zu verleihen. Alles andere passiert eigentlich innerhalb des dLive-Systems.“

Im DM48 Mixrack ist zudem eine Dante-Erweiterungskarte verbaut, die für Mehrspurrecordings und als Übergabe-Punkt für Broadcasting genutzt wird. Beßler schätzt die große Flexibilität, die ihm das dLive-System gibt: „Es ist schon großartig, du musst eigentlich nie “nein“ sagen, wenn jemand eine Anforderung an dich stellt“, schmunzelt er. „Zudem steht die Monitorwelt auf Stage Left, durch die Bauart der Bühne bedingt, sehr nah am Publikum. Da war von vorneherein nicht viel Platz. Mir fallen auf Anhieb nur sehr wenige Konsolen ein, die so leistungsstark, flexibel und gleichzeitig kompakt wie die dLive-Systeme sind“.

Sänger Henning May ist der Einzige in der Band, der zu seinen In-Ear-Monitoren zusätzlich Bühnenmonitore nutzt. In direkter Zusammenarbeit mit Monitor-Engineer Beßler entscheidet man sich für jeweils zwei Martin Audio LE1500 an der Center- und Pianoposition, sowie einen am Keyboard. „Ich schätze die wunderbare Balance, die ich habe, wenn ich In-Ears und Monitore benutze“, schwärmt May, „Ich habe einerseits dieses klare, präsente und saubere Abhören mit den In-Ears, aber andererseits auch diese beiden Tiger, die mich anfauchen können, wenn ich das brauche. Ich will sagen, die LE1500 haben “Biss“ und liefern mir zudem die tiefen Frequenzen, die ich live brauche.“. Ergänzend erklärt Beßler begeistert: „Am Pult kann ich bei den LE1500 echt nach Geschmack arbeiten, ich kann aber muss nicht viel am EQ ziehen. Die klingen trotzdem ausgewogen und direkt“. „Und laut“, fügt May lachend hinzu.

Das Publikum wurde auf den Hallentouren mit PA-Komponenten von Martin Audio beschallt. Für die Abstimmung des Systems zeichnete sich PA-Systemtechniker Roman Herbert verantwortlich. „Durch den Bühnenaufbau stand 270° um die Bühne Publikum, das war eine große Herausforderung für die Beschallung“, erläutert Herbert die Ausgangsituation. „Zudem bestand seitens Band und Management der Wunsch, keinerlei Near- oder Sidefills auf dem Bühnenboden zu haben. Durch die zentral installierte “Zettel-Matrix“ brauchten wir einen sehr kompakten Cluster aus Main Hang, Side Hang und geflogenen Subs“.

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Roman Herbert entschied sich für Martin Audio, die Systemkomponenten kamen alle vom Berliner Technikdienstleister Complete Audio. Das Setup bestand aus bis zu 36 Martin Audio MLA und 28 MLA Compact als Main- und Side Hang. Als Subwoofer kamen 22 Martin Audio MLX zum Einsatz, die als Stacks vor der Bühne standen, teilweise aber auch geflogen wurden. Zwölf Lautsprecher aus der WPS Serie dienten im Vierercluster als Nearfills. „Letztere waren räumlich etwas in die Bühne abgesetzt und zwischen die großen Mainhangs positioniert. So ergab sich im Nahbereich eine perfekte Ortung zur Band auf den ersten Metern.“ erklärt Herbert. Überaus positiv waren auch die Ergebnisse, welche durch die Prinzipien von sowohl MLA als auch der neuen Wavefront Precision Serie erreicht werden konnten. Da Teilbereiche der Beschallungsfläche als akustische Vermeidungszone gesetzt werden können, diese dann durch die Software herausgerechnet und entsprechend danach in die DSP geschickt werden, war es in den meisten Hallen möglich Reflexionen sehr gut zu vermeiden.

„Absoluter Pluspunkt an Martin Audio für mich: Alle verschiedenen Systeme lassen sich trotz der Unterschiede in ein und derselben Software planen, simulieren und entsprechende Presets vorbereiten“, stellt Herbert heraus. „Mit dem System ließ sich dann selbst bei weit über 10.000 Besuchern und Beschallungswegen von bis zu 90m ein Pegelunterschied von unter 3dB von der Bühne bis hinten in den letzten Rangplatz mit sehr homogenem Frequenzgang erreichen. Alles in allem war der FoH-Mischer der Band, Andreas Krüger, als auch die Band und das Publikum sehr happy über das erzielte Ergebnis“, schließt Herbert lächelnd.

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