Rob Papen eXplorer 9

Update des beliebten Software-Bundles

Autor: Peter Kaminski

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Das umfangreiche Software-Bundle eXplorer mit virtuellen Instrumenten und Effekt-Plug-Ins geht mit der Veröffentlichung von eXplorer 9 Ende 2023 in die neunte Runde. Wir haben schon mehrfach über eXplorer berichtet, wie zum Beispiel im Test über eXplorer 8 und möchten nun einen Blick auf die Neuerungen werfen, mit dem Fokus auf die neuen virtuellen Instrumente.

Installation und Lizenzierung

eXplorer gibt es für macOS (macOS 10.13, M1/M2/M3 kompatibel) und Windows (ab Windows 7) und zwar ausschließlich in 64-Bit-Versionen für die Plug-In-Formate VST2, VST3, AAX und AU (für macOS). Über einen Installer lassen sich die Plug-Ins des Bundles installieren.

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Schön ist, dass sich die Sound-Daten auf einem anderen Laufwerk installieren lassen. Ganz praktisch, wenn man eine SSD für Sound Libraries im System hat und so die Daten nicht auf die Systemplatte schreiben muss.

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Nach dem Installieren sieht man in Nuendo (s. Abb. unten), dass nicht nur die VST3-Plug-Ins (unter "Rob Papen/Synth") sondern auch noch diverse VST2-Plug-Ins installiert sind (unter Rob Papen/Rob/Papen). Das ist zurzeit auch noch so erforderlich. Man sollte die VST2-Plug-Ins und Daten nicht entfernen.

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Die Lizenzierung erfolgt über den User-Account bei Rob Papen. Bis zu zwei Installationen sind pro Lizenz möglich.

Übersicht und Neuerungen

Neu ist auch das Plug-In Prisma zum Layern von Sound, welches die neuen Synthesizer des eXplorer 9 unterstützt und auch zusätzliche Presets bietet. Wichtig ist es bei Benutzung des Prisma aber, dass nach der Standard-Installation von eXplorer 9 auch noch das Paket eXplorer 9 Legacy über einen weiteren Installer nachinstalliert wird, um auch alle Presets nutzen zu können.

Über den Umfang kann man sich in dem Test bez. eXplorer 8 informieren. Neu ist das beim RP-VERB 2 nun ein Reverse-Mode hinzugekommen ist und weiter sind die virtuellen Instrumente Albino-3 Legend und der Go2-Nachfolger Go2-X neu. Es gibt aber auch bei den anderen Instrumenten zum Teil weitere, neue Presets.

Albino-3 Legend

Albino-3 wurde bereits 2006 in Zusammenarbeit mit Peter Linsener veröffentlicht. Die Software wurde nun überarbeitet und dem aktuellen Stand der Betriebssysteme anagepasst. Ein Feature ist, dass nun auch VST3-Format unterstützt wird und das er NKS-kompatibel ist. Da wir Albino-3 noch nie vorgestellt haben hier ein kurzer Überblick.

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Albinio-3 Legend ist ein Synthesizer mit vier Oszillatoren, zwei Filter, Hüllkurven-Generatoren eine Modulationsmatrix und integrierter Sound-Effekte.

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Neu ist auch, dass sich nun die Größe der Bedienoberfläche verändern lässt. Besonders interessant für höherauflösende oder sehr große Bildschirme. Auch eine Update-Überprüfung ist nun möglich.

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Die Oszillatoren haben vier Betriebsarten und zwar Analog, Digital, Noise und extern Audio. Bei dem Mode Digital ist auch ein Morthing zwischen jeweils zwei ausgewählten Wellenformen möglich (s. Abb. oben).

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Bei der Betriebsart Analog (s. Abb. oben) kann man die Wellenform von Sägezahn bis zu Rechteck stufenlos verändern und auch die Pulsbreite lässt sich einstellen. Weiter gibt es einen Sub-Oszillator. Auch Amplituden- und Frequenzmodulation der Oszillatoren ist möglich. Bei Noise kann die Rauschfärbung stufenlos von Weiß über Pink bis hin zu braunem Rauschen verändert werden.

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Es zwei Filter zur Verfügung, die sich flexibel auf die vier Oszillatoren zuordnen lassen. Neben den Filtertypen Hoch-/Tief-/Bandpass und Notch lässt sich auch noch eine Filtercharakteristik (Silk, Cream Scream) einstellen.

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Albino-3 Legend bietet acht Hüllkurven-Generatoren die sich in zwei Betriebsarten schalten lassen und zwar ADSFR (s. Abb. oben) oder ein Fünfpunkte-Verlauf. Die verschiedenen Generatoren lassen sich links über acht kleine Icons anwählen.

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Eine Modulationsmatrix verschaltet die Modulationsquellen auf die Modulationsziele und man kann hier auch den Modulationsgrad festlegen. Neben den erwähnten Envelope sind auch vier LFOs vorhanden.

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Auch Effekt dürfen bei Synthesizer von Rob Papen nicht fehlen, wie: Chorus, zwei Delays, Filter, Phaser, Reverb, Flanger, Gator, Wahwah, Kompressor und Lo-fi-Effekt.

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In der Master-Sektion kann man den Ausgangspegel einstellen und es gibt eine Akkordfunktion sowie kann man ein Pitch-Glide aktivieren ein einstellen. Es sind bis zu 32 Stimmen möglich und die Anzahl der Stimmen lässt sich auch manuell begrenzen. In der Master-Sektion lassen sich auch die Bänke und Presets anwählen.

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Die Bänke sind nach Sound-Charakteristika geordnet (s. Abb. oben). Fast schon eine Selbstverständlichkeit bei Synths von Rob sind auch integrierte Sequenzer (32 Schritte) und Arpeggiator.

Go2-X

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Das Konzept des Go2-X ist, dass alles direkt auf der Oberfläche ohne Aufruf auf verschiedene Pages sichtbar und einstellbar ist - frei nach dem Motto "Less is more". Neu ist nun unter anderem, dass auch Go2-X nun NKS-kompatibel ist.

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Oben kann man die Bänke und Presets anwählen aber es gibt nun auch einen Preset-Manager.

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Es sind neue Presets hinzugekommen und zwar eine Sound Bank von Mark Satchell und ein Trance Sound Set von Stayczyk Status.

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Go2-X ermöglicht das Morphen zwischen Sounds, wobei auch ein Recording möglich ist (s. Abb. oben). Neu sind auch das viele neue Wellenformen und Morphing-Typen hinzugekommen sind.

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Neu ist, dass sich nun zwei Wellenformen auch mit der Maus "zeichnen" lassen (siehe Abb. oben). Das ist auch die einzige Sektion, die nun umschaltbar ist (zwischen Wellenformdarstellung und Arpeggiator).

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Es gibt für Amplitude und Filter jeweils ein Envelope-Generator. Auch wurden neue Filtertypen bei Go2-X gegenüber Go2 sowie neue Distortion-Typen in der AMP-Sektion hinzugefügt. In der Sektion PLAY MODE lassen sich verschiedene Spielmodi und Unisono-Modi auswählen.

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Es stehen neben den beiden Hüllkurvengeneratoren auch noch zwei LFOs und eine Modulationsmatrix zur Verfügung. Neu ist, dass es nun mehr Modulation-Slots und Modulations-Optionen gibt.

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Ja und da ist er, der Step-Sequenzer/Arpeggiator - unverzichtbar bei Rob Papen und zudem auch ganz praktisch, dass er integriert ist. Aber auch hier gibt es mit der dynamischen Step-Anzahl und dem Loop-Start, die sich im Play-Betrieb verändern lassen, zwei Neuigkeiten. Weitere Neuigkeiten sind der MAGIC MODE für musikalische Variationen bei den Sequenzen oder Arpeggios sowie Ratcheting bei einzelnen Steps mit verschiedenen Betriebsarten.

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Bei Go2-X gibt es wie beim Vorgänger auch eine Effektsektion mit Chorus, Flanger/Phaser, Delay und Reverb. Neu ist aber, dass Delay und Reverb gleichzeitig zur Verfügung stehen.

Fazit

Insgesamt sind nun im eXplorer 9 Bundle 30 Plug-Ins, bzw. virtuelle Instrumente enthalten. Da relativiert sich der Preis von ca. 450 Euro schnell. Der Upgrade-Preis für eXplorer-Anwender früherer Versionen auf die Version 9 beträgt 74 Euro. Da erübrigt sich die Frage ob sich das Update lohnt aufgrund des niedrigen Upgrade-Preises. Albino-3 Legend und Go2-X gibt es übrigens auch als einzelne Produkte und auch einzelne Updates.

Rob hat weiter die Bereitstellung von VST3-Plug-Ins forciert. Das ist auch gut so denn VST2 ist eindeutig ein Auslaufmodell und ist ja bereits von Steinberg abgekündigt. Wenn man einmal die Updates von Albino-3 Legend und Go2-X betrachtet, dann ist da eine ganze Menge im Detail hinzugekommen, was erst einmal an der Oberfläche nicht so deutlich wird. Klanglich haben die Synths von Rob Papen ja eine extrem große Bandbreite und die Anzahl an wirklich tollen Sounds ist extrem hoch. Ich benutze das eXplorer-Bundle sehr häufig und kann es jedem empfehlen.    

www.robpapen.com