d&b Soundscape für Disneys „Der Glöckner von Notre Dame“

Fotos: Deen van Meer

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Owen ist ein großer Anhänger von d&b Soundscape und nutzt das System, seit er es 2018 erstmals für Andrew Lloyd-Webbers StarlightExpress in Bochum einsetzte. Heute setzt er Soundscape bei etwa der Hälfte seiner vielfältigen Produktionen weltweit ein. Bei Räumen, die architektonisch für klassische, eher „puristische“ musikalische Darbietungen ausgelegt sind, kann Soundscape dazu beitragen, das Soundsystem transparenter – und damit geeigneter – für solche Umgebungen zu machen.

Soundscape war für diese Show die erste Wahl, denn die Show ist ideal dafür geeignet –sie enthält diese mitreißende orchestrale Musik, die geradezu nach Soundscape schreit! Auch im Hinblick auf die Sicht war Soundscape die beste Wahl. „Der Raum ist relativ eng und besitzt ein schmales Proszenium. Ein traditionelles Proszeniumssystem würde die Bühnenöffnungum etwa 10 % verkleinern“, so Owen. „Soundscape war die richtige Wahl, und ich habe die Entscheidung für das System nicht im Geringsten bereut.“ Er fügt hinzu: „Das Theater, in dem die Show stattfindet, ist definitiv ein maßgeblicher Faktor. Denn das Ronacher wurde als Opernhaus entworfen. Die Akustik ist für Opern optimal geeignet, aber der Einbau von Lautsprechern fühlt sich fast wie ein Sakrileg an! Ich würde sagen, dass ein großer Teil des Prozesses der Einsatz von Soundscape war, um mit den akustischen Herausforderungen umgehen zu können.“

Das Herzstück von Soundscape ist der DS100 Signalprozessor, der neue kreative Möglichkeiten und Funktionen bietet. Mit dem Softwaremodul En-Scene können Designer die Klangquellen als „Objekte“ im Raum positionieren und animieren. Diese ‚Verräumlichung‘ kann genau lokalisiert und die Auflösung im gesamten Auditorium wahrgenommen werden. Für eine Musical-Produktion mit Sängern, Tänzern und viel Bewegung auf der Bühne schaffen diese Tools ein nahtlos „reales“ und immersives Erlebnis für das gesamte Publikum. Das Modul En-Space bietet weitere leistungsstarke kreative Möglichkeiten. Unter anderem eine zusätzliche Design-Dimension, die es möglich macht, dass die Aufführung und das Publikum in die akustische „Signatur“ bestimmter weltweit führender Veranstaltungsorte gehüllt werden. Diese Signaturen, die durch die aufwendige Aufzeichnung der akustischen Charakteristika dieser Veranstaltungsorte entstanden sind, stehen dem Tontechniker zur Optimierung einer Aufführungzur Verfügung. Soundscape ermöglicht ein höheres Niveau an Kreativität und Hörgenuss.

In Owens Worten: „Bei einem herkömmlichen Soundsystem gibt es eine Obergrenze für die Qualität, die man erzielen kann. Die erreicht man relativ schnell, aber man kommt nicht darüber hinaus. Mit Soundscape ist die Obergrenze höher: Das Gesamtpotenzial dessen, was man erreichen kann, ist deutlich größer. Doch der Prozess, um an diesen Punkt zu gelangen, bzw. um an den Punkt zu gelangen, den man mit einem Proszeniumssystem erreichen könnte, dauert länger – aber es ist möglich.“

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Soundscape eröffnet endlose kreative Möglichkeiten, und die Ergebnisse sprechen dabei für sich. Owens jüngster Olivier Award (für Come From Away) und sein Tony Award (für MJ: TheMusical) wurden beide für Shows mit d&b Soundscape gewonnen. „Die Soundqualität ist für beide Shows der entscheidende Faktor“, so Owen. „Sie ist natürlich ein entscheidendes Merkmal bei MJ, und auch für Come From Away ist sie enorm wichtig, da es sich dabei um eine sehr dialoglastige Show handelt, und wenn man nicht jedes Wort genau hört, fällt die gesamte Show in sich zusammen.“Soundscape kann in Verbindung mit jedem d&b Lautsprechersystem verwendet werden. Für diese Show wählte Owens Team, darunter Associate Sound Designer Andy Green und Assistant Sound Designer Rob Jones, die neuen AL90 von d&b – ihr erster richtiger Auftritt mit der A-Serie und Soundscape. Neun Arrays bestehend aus drei AL90 befinden sich auf einer vorderen Traverse, gemischt mit V-SUBs . Mehr Tiefton kommt von den SL-SUBs auf dem Deck, während die eingebauten E6 Frontfills an der Bühnenfront das Gesamtbild abrunden. Ein TiMax D4 Tracking-System wird zur automatischen Positionierung von Klangobjekten und zur Aktualisierung der Objektpositionen eingesetzt. Ein neues Modul innerhalb der En-Snap Show Automation, das von Gareths Firma Show Control Ltd für Soundscape entwickelt wurde, ermöglicht die Integration des Tracking-Systems in den Soundscape-Workflow und die Automation. „Damit lassen sich zum Beispiel die Tracker für verschiedene Personen zu verschiedenen Zeiten ein- und ausschalten“, erklärt Owen. „Wenn es in der Aufführung Künstler gibt, die aus dem Off singen, und sich deren Objekte somit nicht in den Flügeln befinden, kann man sie so programmieren, dass sie um die ganze Bühne verteilt sind. Wir setzten die d&b R1Fernsteuersoftware für den Systemaufbau ein, aber die gesamte Steuerung der Objekte und des Tracking-Systems erfolgte über En-Snap.“Der Mix erfolgt über ein Stagetec Auras, das Owen als „ein atemberaubendes, fabelhaftklingendes Mischpult“ und „der Konkurrenz um Längen voraus“ beschreibt. Für Owen ist das Design einer Musical-Produktion in einem Opernhaus, bei gleichzeitigem Einsatz einer „hervorragend klingenden“ digitalen Konsole und der kreativen Möglichkeiten von d&b Soundscape, alles andere als ein simpler A/B-Test. Daher ist er naturgemäß zurückhaltend, wenn es darum geht, das erfolgreiche Ergebnis an einem einzelnen Faktor festzumachen. „Aber was ich sagen kann“, so Owen, „ist, dass es uns mit der Kombination dieser Technologien gelungen ist, in diesem Theater einen Sound zu schaffen, der meines Erachtens besser ist als alles, was je zuvor hier realisiert wurde.“

Patrick Polly, Head of Sound bei VBW Theatres, kommentiert: „Wenn man eine Show wie Der Glöckner von Notre Dame inszeniert, bei der so viele Beiträge von verschiedenen Leuten überall auf der Bühne kommen, ist es wirklich wichtig, dass man hört, wer gerade spricht. Für die Sprachverständlichkeit ist das ungemein hilfreich.“ Er resümiert: „Gareth und sein Team sowie die gesamte Sound-Crew vor Ort haben großartige Arbeit geleistet! Es war eine Freude, mit ihnen zu arbeiten. Wir haben viele sehr positive Rückmeldungen erhalten, vor allem für den Klang des Orchesters.“

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